Deutschland liegt mitten in Europa. Im Norden grenzt es an
die Nordsee, an Dänemark und an die Ostsee; im Osten an Polen und an die Tschechische Republik; im Süden an Österreich und an die Schweiz; im
Westen an Frankreich, an Belgien, an Luxemburg und an die Niederlande.
Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Bundesstaat. Sie entstand
1949 durch die Teilung Deutschlands in zwei Staaten (die DDR=Deutsche Demokratische Republik und die BRD=Bundesrepublik Deutschland). Seit der
Vereinigung dieser 2 deutschen Staaten am 3. Oktober 1990 besteht die Bundesrepublik Deutschland aus 16 Bundesländern:
Bundesländer / ihre Hauptstädte
1. -Baden-Württenberg (Stuttgart)
2. -Bayern (München)
3. -Berlin
4. -Brandenburg
(Potsdam)
5. -Bremen
6. -Hamburg
7. -Hessen (Wiesbaden)
8. -Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin)
9. -Niedersachsen (Hannover)
10.
-Nordrhein-Westfalen (Düsseldorf)
11. -Rheinland-Pfalz (Mainz)
12. -Saarland (Saarbrücken)
13. -Sachsen (Dresden)
14. -Sachsen-Anhalt (Magdeburg)
15. -Schleswig-Holstein
(Kiel)
16. -Thüringen (Erfurt)
Berlin ist inzwischen wieder die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland, also der Sitz des Parlaments und der Ministerien, alle mussten aus Bonn
nach Berlin verlagert werden.
Alle Staaten der Welt haben Staatssymbole, auch Deutschland:
-die Fahne (Schwarz-Rot-Gold)
-das
Bundeswappen (stellt einen einköpfigen Adler dar) und
-die Nationalhymne.
Die Nationalhymne von Deutschland ist die dritte
Strophe des Gedichts „Das Lied der Deutschen” von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Die Melodie stammt von Joseph Haydn. Deutschland hat
eine Oberfläche von etwa 357.000 Quadratkilometern. Im Süden bilden die Alpen eine natürliche Grenze. Deutschland hat Tiefland, Mittelgebirge,
Alpenvorland und die Alpen. Seine größten Flüsse sind der Rhein, die Weser, die Elbe und die Donau.
Die BRD hat große Industriegebiete und
viele Bodenschätze: Steinkohle, Braunkohle, Salz und Erdöl.
Deutschland ist relativ dicht bevölkert, hat über 86 Millionen Einwohner.
In Deutschland leben zirka 6,8 Millionen Ausländer. Das bringt manchmal Probleme mit sich. Jedes Land hat Feiertage. Die Nationalfeiertage in
Deutschland sind:
-der 3. Oktober (Tag der deutschen Einheit = an diesem Tag feiert man die Wiedervereinigung Deutschlands nach
über 40 Jahren und
-der 1. Mai (Tag der Arbeit).
Es gibt auch kirchliche Feiertage, die auch in Deutschland gefeiert werden:
-Weihnachten,
-Neujahr,
-Karfreitag und Ostermontag,
-Christi Himmelfahrt,
-Pfingsten,
-Fronleichnam,
-Maria
Himmelfahrt,
-Reformationstag,
-Allerheiligen,
- Buß- und Bettag.
-der Karneval (viele Menschen laufen trommelnd und singend durch die Straßen),
-das Oktoberfest in München (in riesigen Zelten auf der
Theresienwiese trinkt man Bier, ißt man Brathähnchen und hört bayrische Blasmusik),
-Schützenfeste (dort wird entschieden, wer der beste
Schützer=der Schützenkönig wird) und
-Burgfeste (Ritterturniere).
In Deutschland steht der Bundespräsident an der Spitze.
Das Parlament nennt man den Bundestag. Es wird alle 4 Jahre vom Volk neu gewählt. Jeder Bürger, der das 18. Lebensjahr erreicht hat, ist
wahlberechtigt. An der Spitze des Bundestags steht der Bundeskanzler. Es gibt viele Parteien, zum Beispiel die:
CDU =
Christlich-Demokratische Union
CSU = Christlich Soziale Union
SPD = Sozialdemokratische Partei Deutschlands
F.D.P. = Freie
Demokratische Partei Deutschlands
PDS = Partei des Demokratischen Sozialismus
Die Grünen
Literatur:
Die deutsche Literatur ist sehr bedeutend.
Im Mittelalter erschienen
die ersten eigenen literarischen Werke wie zum Beispiel die Merseburger Zaubersprüche, die ältesten deutschsprachigen Novellen, das Alexanderlied
und das Rolandslied. Die Blütezeit der mittelhochdeutschen Literatur bedeutete der Minnesang, der berühmteste Dichter war Walther von der
Vogelweide. Neben dem Minnesang entwickelte sich das höfische Epos, das häufig auf Stoffe aus der Antike zurückgriff wie zum Beispiel das
Nibelungenlied.
Im Humanismus und in der Renaissance war Luthers Bibelübersetzung (1522-1534) wichtig.
Volksbücher entstanden wie zum Beispiel Till Eulenspiegel (1515).
Im
Barock war das bedeutendste Romanwerk der Zeit, Johann Jakob Christoffel von Grimmelshausens Der Abentheuerliche Simplicissimus
Teutsch (1669), der mehrere Fortsetzungen erlebte.
Aufklärung und Sturm uns Drang: Die Philosophie stand unter
dem Primat der kritischen Vernunft im Sinne Immanuel Kants, der in der Dichtung dem Bemühen um Einfachheit und Klarheit entsprach. Die Höfe verloren
weitgehend ihre Funktion als Zentren des kulturellen Lebens an die Universitäten und weltoffenen Handelsstädte. Neben Berlin, wo Friedrich Nicolai
mit Lessing, Christian Felix Weiße und Moses Mendelssohn die Briefe, die neueste Literatur betreffend (1759-1765) herausgab, wurde Leipzig zum Hauptort der Aufklärung in Deutschland.
Lessing begründete in der Dramatik, mit Miss Sara Sampson (1755) und Emilia Galotti (1772) das bürgerliche Trauerspiel in
Deutschland. Sein dramatisches Gedicht Nathan der Weise (1779) setzte dem Führungsanspruch der christlichen Kirche den Toleranzgedanken
einer undogmatischen Humanität entgegen, der bereits auf die Ideale der Klassik verwies.
Die Bewegung des Sturm und Drang übernahm die
subjektivistische Ausrichtung der Empfindsamkeit, verlieh ihr jedoch mit dem Ideal des schöpferisch-titanischen Genies andere Akzente. Zum
wichtigsten Anreger der Rückbesinnung auf die deutsche Volksdichtung wurde Johann Gottfried von Herder mit zahlreichen theoretischen Schriften. Das
meistgelesene deutsche Prosawerk der Epoche war Goethes Sensationserfolg Die Leiden des jungen Werthers (1774, Neufassung 1787), eines der
herausragenden Beispiele des deutschen Briefromans.
Die Feudalismuskritik des Sturm und Drang trat am deutlichsten im Drama zutage, so in
Friedrich Schillers Die Räuber (1781), Die Verschwörung des Fiesco zu Genua (1783) und Don Carlos (1787, im später für
die Klassik typischen Blankvers). Den bei Schiller präsenten Konflikt von Individuum und gesellschaftlicher Konvention gestaltete Goethe in Götz
von Berlichingen mit der eisernen Hand (1773), Clavigo (1774) und Egmont (1778) und ließ sich wie Friedrich Maximilian
Klinger, dessen Drama Sturm und Drang (1775) der Bewegung den Namen gab, von der Figur des Faust anregen (1772-1775, erstmals 1790 als
Faust. Ein Fragment).
Als Weimarer Klassik bezeichnet man das zwischen 1786 und 1805 entstandene Werk Goethes und Schillers. Beide legten in unterschiedlicher Weise, häufig aber auch in gemeinsamer Arbeit, ihren Dichtungen und theoretischen Schriften von der Antike und Renaissance inspirierte ethische und ästhetische Leitlinien zugrunde, die im Ideal einer tätigen Humanität gipfelten. Während Schiller das Hauptgewicht auf sittliche Fragen legte, war für Goethe die Idee des Schönen bestimmend.
Die
Spannung zwischen dem Spekulativen auf der einen und dem Sinnlich-Individuellen auf der anderen Seite wurde im persönlichen Gedankenaustausch, im
Briefwechsel und in gemeinsamen dichterischen und editorischen Unternehmen, wie den Zeitschriften Die Horen und Propyläen, den
Xenien und der Balladendichtung fruchtbar gemacht. Die wichtigste poetologische Arbeit war der Aufsatz Über epische und dramatische
Dichtung. Von Goethe und Schiller (1797), der neue Maßstäbe für die Definition der Gattungen setzte. Die intensivste dichterische Phase war
das Jahr 1797 mit zahlreichen gegenseitig angeregten Balladendichtungen.
Zu den bedeutendsten Werken der Weimarer Klassik zählen die
Dramen Schillers, wie die Wallenstein-Trilogie (1800), Maria Stuart (1801) und Wilhelm Tell (1804), sowie Goethes
Lehrgedicht Die Metamorphose der Pflanzen (1795) und sein noch in der Romantik hochgeschätzter Bildungsroman Wilhelm Meisters
Lehrjahre (1795-1796).
Nach Schillers Tod (1805) setzte Goethes „nachklassische” Phase ein, in der die Formenstrenge der Klassik
– nicht zuletzt durch die Berührung mit der Frühromantik – einer Tendenz zum Fragmentarisch-Aphoristischen wich. Sein Spätwerk stand im Zeichen
langfristiger, zum Teil autobiographischer Unternehmen (Dichtung und Wahrheit, 1811-1814; Faust, 1808 und 1833; Die
Wahlverwandtschaften, 1809; Wilhelm Meisters Wanderjahre, 1821 und 1829), erlebte aber auch in der Lyrik nochmals einen Höhepunkt
(West-östlicher Divan, 1819; Trilogie der Leidenschaft, 1824). Der starke Einfluss, den Goethe im Zenit seines Lebens auf die
deutsche Literatur ausübte, schwand in den letzten Lebensjahrzehnten beträchtlich, als die Romantik und nach ihr das Junge Deutschland sich als
prägende Kräfte durchsetzten. Mit dem moralisch-ästhetischen Programm der Weimarer Klassik verwandt waren die Dichtungen Friedrich Hölderlins.
Die so genannte Jenaer Frühromantik (ab 1798), mit den Hauptrepräsentanten Friedrich und August Wilhelm Schlegel, Novalis, Schelling und Wilhelm von Humboldt, formulierte die wesentlichen kunsttheoretischen Richtlinien und brachte gleichzeitig mit Wilhelm Heinrich Wackenroders Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders (1797) und Ludwig Tiecks Franz Sternbalds Wanderungen (1798) die ersten bedeutenden Dichtungen hervor (Novalis: Hymnen an die Nacht, 1800).
Die so genannte Heidelberger Hochromantik mit Joseph Freiherr von Eichendorff und Joseph von Görres machte sich mit der
Herausgabe der Teutschen Volksbücher (1807) und Achim von Arnims und Clemens Brentanos Sammlung Des Knaben Wunderhorn (1806-1808)
um die Volkspoesie verdient, deren liedhafte Schlichtheit einen großen Teil der Lyrik prägte. Neben Heinrich von Kleist und Friedrich de la
Motte-Fouqué wurden Ludwig Tieck und E. T. A. Hoffmann die Leitfiguren der Berliner Romantik.
Hoffmann schuf mit Der Goldene
Topf den Prototyp des romantischen Kunstmärchens, das Motive der Volksdichtung mit poetologischen Fragen und gesellschaftssatirischen Elementen
verband. Anregung erfuhr die Gattung vor allem durch die Sammlung der Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm. Ähnlich verfuhr der mit
ihm befreundete Adelbert von Chamisso in Peter Schlemihls wundersame Geschichte (1814).
Die Erzählprosa des Realismus vollendete
sich im Romanwerk Wilhelm Raabes (Der Hungerpastor, 1864; Abu Telfan, 1868) und Theodor Fontanes (Effi Briest, 1895;
Der Stechlin, 1899) und den Novellen Theodor Storms (Immensee, 1851; Der Schimmelreiter, 1888).
Während der
Biedermeierzeit repräsentierten u. a. Ferdinand Raimund, Franz Grillparzer und Johann Nestroy auf dem Gebiet des Dramas das
literarische Biedermeier, ohne dass ihr Werk ihm jeweils vollständig zugerechnet werden könnte. Friedrich Hebbel brachte in der Nachfolge Lessings
das bürgerliche Trauerspiel wieder auf die Bühne (Maria Magdalene, 1844; Agnes Bernauer, 1855).
Im Spannungsfeld von
Romantik und Realismus standen die Dichtungen Heinrich Heines (Das Buch der Lieder, 1827), der in programmatischen
Schriften die Literatur (Die Romantische Schule, 1836) und das politische Geschehen seiner Zeit (Deutschland, ein Wintermärchen,
1844) kritisch-satirisch kommentierte. 1841 verfasste August Heinrich Hoffmann von Fallersleben das „Deutschlandlied” mit der seinerzeit
revolutionären Forderung nach staatlicher Einheit.
Der deutsche Naturalismus wandte sich unter dem Einfluss Emile Zolas einer wissenschaftlich-analytischen Prosa zu, die sich vor allem die präzise Schilderung psychologischer Prozesse (besonders der abnormen Phänomene) und sozialer Verhältnisse zur Aufgabe machte. Das Drama der neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts stand insgesamt unter dem Einfluss der Werke Büchners, Hebbels und Henrik Ibsens.
Gerhart Hauptmann wurde der Hauptrepräsentant des
naturalistischen Schauspiels (Vor Sonnenaufgang, 1889; Die Weber, 1892; Rose Bernd, 1903; Die Ratten, 1911). In
den ersten 20 Jahren des 20. Jahrhunderts wechselten teils kurzlebige Strömungen in Literatur und Kunst einander ab oder bestanden parallel, wie
Impressionismus, Symbolismus, Jugendstil oder Neoromantik, die sich in der Formel Moderne zusammenfassen lassen. Die
kunsttheoretische Erörterung gewann einen ähnlichen Stellenwert wie in der Romantik und orientierte sich am internationalen Phänomen des
Symbolismus, der besonders in der französischen Lyrik vorherrschend war (siehe Baudelaire, Mallarmé, Rimbaud, Verlaine). Der Ästhetizismus
der Dichtungen Stefan Georges, Hugo von Hofmannsthals und Rainer Maria Rilkes war auch kennzeichnend.
Rilkes Gedichte (Buch der
Bilder, 1902 und 1906) markierten einen eigenständigen Höhepunkt der deutschen Lyrik (die im Übrigen stark dem französischen Vorbild
verhaftet blieb), und sein um die Existenzproblematik eines jungen Dichters kreisender Roman Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
(1910) antizipierte den modernen Bewusstseinsroman.
Mit Else Lasker-Schüler, Gottfried Benn, Theodor Däubler, Georg Trakl, Georg Heym,
Jakob van Hoddis und anderen vollzog sich der Übergang von der ornamentalen Dichtung der Jahrhundertwende zur von Friedrich Nietzsche geprägten
vitalistischen Ekstatik des Expressionismus. Abseits der verschiedenen Hauptströmungen entstand das bizarre erzählerische Werk Franz Kafkas (Das
Urteil, 1913; Der Prozeß, 1925; Das Schloß, 1926), das in seiner Bedeutung für die moderne Dichtung erst nach 1945 erkannt
wurde. Hermann Broch (Die Schlafwandler, 1931/1932) und Robert Musil (Der Mann ohne Eigenschaften, 1930-1943) betrieben auf je
eigene Art die Essayisierung des Romans. Thomas Mann, der 1929 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde, legte mit Der
Zauberberg (1924) seinen zweiten großen Roman vor, sein Bruder Heinrich Mann persiflierte in Der Untertan und Professor Unrat
deutsche Autoritätshörigkeit und Spießermoral.
Auch in der Literaturwissenschaft ist die Einteilung in eine ostdeutsche und eine westdeutsche Literatur (die zunächst die der französischen, der englischen und der amerikanischen Besatzungszonen war) im Zeitraum zwischen 1945 und der Wiedervereinigung inzwischen allgemein akzeptiert. Es erscheint also als legitim, im Folgenden von einer Literatur der DDR und von einer Literatur der Bundesrepublik zu sprechen.
Von Beginn an, verstärkt aber nach dem dritten Parteikongress der SED 1950, stand die Literaturproduktion der DDR unter der Doktrin des sozialistischen Realismus. Dies galt vor allem für die „Publikumsgattung” des Dramas, bei der Volkstümlichkeit und positive Charaktere im Mittelpunkt standen. Bei dieser Neuorientierung der ostdeutschen Literatur spielte die Exilproduktion eine große Rolle, die, wie etwa die Dramen Bertolt Brechts, neu aufgelegt, oder, wie die Romane von Arnold Zweig (Das Beil von Wandsbek, 1943) und Anna Seghers (Transit, 1944), erstmals ins Deutsche übersetzt wurden.
Christa Wolfs Roman Der geteilte Himmel (1963) warf erstmals die Ost-West-Problematik auf. Verhaltene Kritik am offiziellen Literaturprogramm übte bereits Hermann Kant mit Die Aula (1965). Vom Konflikt zwischen Individuum und neuer Gesellschaftsform handeln dann dezidiert die Werke von Volker Braun, Franz Fühmann und Günter de Bruyn. Um 1975 begann die ostdeutsche Literatur, die Möglichkeiten des einzelnen im gesamtgesellschaftlichen Kontext kritisch zu hinterfragen.
Am Anfang der westdeutschen Literaturentwicklung
stand der Versuch der zumeist aus dem Krieg heimgekehrten Autoren, sich von einer propagandistisch im Nationalsozialismus missbrauchten Sprache
abzusetzen und demgegenüber einen neuen, unpathetisch-klaren Stil zu finden.
Inhaltlich setzte sich die deutsche Nachkriegsliteratur der
vierziger Jahre verstärkt mit der Erfahrung des 2. Weltkrieges und der Heimkehrerproblematik auseinander, teils unter existentialistischer
Perspektive.
Die mit nahezu barocker Sprachgewalt erzählte– und wegen ihrer freizügigen Darstellungen als „pornographisch”
gebrandmarkte – Blechtrommel (1959) von Günter Grass adaptierte Elemente des Picaro- bzw. Schelmenromans, zeichnete ein opulent-groteskes
Panorama der Kriegs- und Nachkriegsjahre und verhalf der deutschen Literatur, trotz eines qualitativen Abfalls im zweiten Teil des Buches, auch
international zu Renommee. Friedrich Dürrenmatt etablierte sich als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker der fünfziger Jahre
(Der Besuch der alten Dame, 1956).
Mit Ingeborg Bachmann (Die gestundete Zeit, 1953) begann eine Phase der bewusst auf
Subjektivität und Innerlichkeit ausgerichteten Lyrikproduktion.
Böll verknüpfte seine Gesellschaftskritik in den siebziger Jahren mit einer
ironisch übersteigerten Darstellungsgenauigkeit (so in Gruppenbild mit Dame, 1971). Peter Handke und Thomas Bernhard, der mit Die
Ursache (1975) und Der Keller (1976) auch autobiographische Werke vorlegte. 1979 schuf Michael Ende mit Die unendliche
Geschichte einen Klassiker der deutschen Kinder- und Jugendliteratur.
Anfang der neunziger Jahre setzte sich auch die deutsche Literatur mit
der Wiedervereinigung auseinander, eingeleitet durch Günter Grass’ Ein Schnäppchen namens DDR (1990).
Auch in der Musik sind viele deutsche Künstler zu erwähnen wie zum Beispiel in der Barockzeit
Johann Sebastian Bach (1685-1750) und Georg Friedrich Händel (1685-1759). In der
Klassik waren (Franz) Joseph Haydn (1732-1809) und Ludwig van Beethoven
(1770-1827) charakteristisch.
Franz Peter Schuberts (1797-1828) Schaffen markiert den Übergang zwischen Klassik und Romantik,
seine Lieder zählen zu den wichtigsten Werken dieser Gattung. Robert Alexander Schumann (1810-1856), Franz
von Liszt (1811-1886), Jakob Ludwig Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847),
Johannes Brahms (1833-1897), (Wilhelm) Richard Wagner (1813-1883) und
Gustav Mahler (1860-1911) schufen auch in der Romantik.
Die österreichische Musikerfamilie
Strauß arbeitete im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert: Johann Strauß (Vater) (1804-1849) und Johann
Strauß (Sohn) (1825-1899). Er war der sogenannte Walzerkönig.
Schaffen markiert den Übergang zwischen Klassik und Romantik, seine
Lieder zählen zu den wichtigsten Werken dieser Gattung.
In der Renaissance beeinflusste die Graphik Albrecht
Dürers die Kunst Europas. Eine intensive religiöse Bildwelt eröffnen die Werke Matthias Grünewalds (Isenheimer Altar, um 1515 und Hans
Holbein der Jüngere.
Gustav Klimt, Gründungsmitglied der Wiener Secession (1897) und Hauptvertreter des Wiener Jugendstils, verfremdete mit
flächig angelegten ornamentalen Mustern die Darstellungen von naturalistisch wiedergegebenen Körpern, die teils klar vom Muster ausgegrenzt sind,
teils sich im Muster auflösen.
Die Architektur des Jugendstils ist denn auch durch eine freie Verwendung verschiedener Materialien und durch
wuchernde Ornamente gekennzeichnet. Geschwungene, organische Formen bestimmen die Entwürfe.
In Wien schufen die Architekten Otto Wagner und Adolf Loos ihren eigenen, vom Jugendstil beeinflussten und ihn gleichzeitig
überwindenden Stil. In Betonung des Funktionalen – bei Wagner durch Verwendung neuer Materialien und eine Sichtbarmachung der Gebäudestruktur, bei
Loos durch eine radikale Ablehnung des Ornaments – trugen sie entscheidend zur Entwicklung der modernen Architektur bei.
Die
Architekturauffassung des Bauhauses verfolgte auch ein sozial ausgerichtetes Programm, das in einer vom Krieg beschädigten Gesellschaft neue
Möglichkeiten des Zusammenlebens zu schaffen suchte. Ziel war es, den urbanen Raum für die dort ansässigen Menschenmassen günstig und ästhetisch
ansprechend bewohnbar zu machen. Nach diesem Grundsatz entstanden Arbeitersiedlungen in Wien, Berlin und Frankfurt am Main.
Anwendung industrieller Techniken Ausgehend von dieser sozialen Orientierung nutzten die Architekten des Bauhauses die Vorteile industrieller Massenproduktion. Durch die Stahlrahmenbauweise etwa konnten vergleichbar kostengünstige Wand- und Deckenkonstruktionen geschaffen werden. Stütz- und Tragpfeiler wurden überflüssig. Dabei verzichtete das Bauhaus auf traditionelle Architekturelemente nahezu gänzlich und vermied (bei gleichzeitiger Beachtung „guter” Proportionen allerdings) die klassische Symmetrie. 1933 wurde das Bauhaus von den Nationalsozialisten aufgelöst.