Bodensee - Geschichte

Bodensee
 
WIE EIN GROSSER GARTEN GOTTES
Es ist das größte Gewässer des Landes, dieses sogenannte Schwäbische Meer: 76 Kilometer lang, fast 15 Kilometer breit, bis zu 252 Meter tief. Daß es aber rein schwäbisch sei, dieses Meer - das ist ein Märchen. Ein großer Teil des Ufers ist schweizerisch, ein kleiner Teil gehört zu Österreich. Und die Leute von Lindau bestehen darauf, bayerisch zu sein. Den Bodensee hat ein Gletscher geschaffen. Es war der bis zu tausend Meter dicke, riesige Rheingletscher. Der schob aus Geröll die Uferpartien zusammen und füllte den so entstandenen Trog mit geschmolzenem Eis. Daß der Gletscher dabei nicht ganz gleichmäßig arbeitete, sieht man noch heute: Der Bodensee hat eine geradezu erstaunliche Form: An den großen Hauptteil schließt sich im Nordwesten der schmale Überlinger See an, südlich davon liegt ein geradezu verqueres Gewässer, das aus Gnadensee, Zellersee und Untersee besteht - nebst der Insel Reichenau.
 
DAS KLIMA
Kein anderer See in unseren Breiten hat so viel Einfluß auf die Klimaverhältnisse der
Landschaft ringsum.
Die riesigen Wassermassen speichern im Sommer Wärme, die sie im Herbst und Frühwinter
allmählich wieder abgeben. So sind auch plötzliche Kälteeinbrüche nicht weiter schlimm –
was vor allem die Weinbauern freut, weil sie regelmäßig mit Spätlesen rechnen können.

Die tiefsten Temperaturen - so um vier Grad Celsius plus - hat das Wasser meist erst im Februar. Aber dann hält sich diese Kälte auch lang. Richtig warm wird der See dann erst wieder im Hochsommer. Als Folge des Ausgleichsklimas ist die Zahl der Tage, an denen die Lufttemperatur unterm Gefrierpunkt bleibt, auffallend gering. Deswegen gedeihen auf der Insel Mainau - aber auch anderswo im Bodenseeraum - Pflanzen, die man sonst in diesen Breitengraden selten findet. Daß der ganze Bodensee - vor allem der große Obersee - zufriert, geschieht sehr selten. Zwischen 1788 und heute kam es nur viermal vor. Da ist dann die ganze Eisfläche voller Wanderer, Schlittschuhläufer, Radfahrer und Reiter. Der vereiste See regte den Dichter Gustav Schwab 1826 zur Ballade "Der Reiter und der Bodensee" an. Sie kennen die Geschichte, die sich 1695 wirklich zugetragen haben soll: Ein Mann reitet über den zugefrorenen und verschneiten See, wundert sich über die weite Ebene und begreift erst am anderen Ufer, wo er eigentlich geritten ist. Woraufhin ihn sofort der Schlag trifft - und der "Reiter übern Bodensee" in den deutschen Sprichwörterschatz eingeht.

FischfangVon großen und kleinen Fischen...
Was wäre ein richtiger See ohne Fische? Heute schwimmen im Bodensee etwa 35 Arten, vom Kleinfisch bis zum über 2 Meter großen Giganten. Als Besonderheit finden wir auch Arten, die in der Eiszeit aus dem Norden hierher gekommen sind, nämlich Felchen und Saibling. Andere, wie der Karpfen, sind erst später durch den Menschen in den See gelangt. Die Fische sind eine wechselwarme Wirbeltiergruppe, die sich schon vor etwa 400 Millionen Jahren entwickelt hat. Alle Bodenseefische gehören zu den Knochenfischen. Sie besitzen ein Skelett und Flossen, die mit knochigen Strahlen verstärkt sind. Typisch für Fische sind Kiemen, über die sie Sauerstoff aufnehmen, sowie ihr oft silbriges Schuppenkleid.

RädertiereLeben im Wasser
Das Wort Plankton bezeichnet die im freien Wasser treibenden Kleinlebewesen, die vor allem im Sommer zu Milliarden die oberen Wasserschichten bevölkern. Sehen kann man sie nur unter dem Mikroskop. Neben tierischen Planktonorganismen sind dies vor allem einzellige Algen, die durch ihre biologische Aktivität Sauerstoff erzeugen.
In vielerlei Hinsicht haben sich die Planktonorganismen dem Leben im freien Wasser angepasst. Viele von ihnen lagern Öle oder Gase in ihren Zellen ein, damit sie nicht absinken. Schweben nennt man das im Gegensatz zum Schwimmen der Fische, die sich aktiv auch gegen den Strom bewegen. Das Plankton steht ganz am Anfang des Nahrungsnetzes im See und ernährt praktisch alle größeren Organismen.
 
In 200 Meter Tiefe...
254 m Wassertiefe misst der Bodensee an seiner tiefsten Stelle. In diesen Regionen kann sich kein Taucher bewegen. Ferngesteuerte Spezialgeräte des Instituts für Seenforschung bringen die Geheimnisse des Sees ans Tageslicht, so z.B. die Wahrheit über ein 1994 in den See gestürztes Kleinflugzeug, das angeblich mit radioaktivem Material beladen war.
 
ÖkologieLebensweise der Wasservögel
Vögel sind von den Sauriern abstammende Wirbeltiere. Fast alle können fliegen, was sich in verschiedenen Anpassungen widerspiegelt, wie z.B. den luftgefüllten Knochen. Ihr Gehör und vor allem ihre Augen sind meist hoch entwickelt und teilweise den menschlichen Sinnen überlegen. Viele Arten legen jedes Jahr weite Strecken zurück. Diese Zugvögel nutzen zur Orientierung beispielsweise Landmarken wie Seen und Gebirge, zudem Magnetfelder, Sternbilder oder den Stand der Sonne. Wasservögel haben eine Reihe besonderer Anpassungen an das Leben im Wasser entwickelt, wie z.B. einen kahnförmigen Körper, Füße mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen (z. B. Enten) und eine starke Muskulatur zum Antrieb.

Insel REICHENAU
Die größte Insel des Bodensees, die Reichenau, erreichen Sie über einen Damm. Sie finden dort drei Ortschaften. In der Reihenfolge ihres Erscheinens: Ober-, Mittel- und Niederzell. Zwei Drittel der Reichenau gehören dem Gemüseanbau. Das milde Klima erlaubt bis zu vier Ernten im Jahr. Wenn der Regen nicht mitmacht, wird nachgeholfen. Hunderte von Beregnungsanlagen versprühen Bodenseewasser - bis zu 1250 Kubikmeter pro Stunde, wenn es nötig ist. Das ist ein Tankwagen pro Minute. Diese Mustergärtnerei (einschließlich der künstlichen Bewässerung) hat eine uralte Geschichte. Sie begann 724, als der westgotische Bischof Primin mit 40 Mönchen auf der Reichenau - damals hieß die Insel "Sintlazau" - ein Benediktinerkloster gründete. Hundert Jahre später schrieb Abt Strabo: "Ich scheue mich nicht, die schwieligen Hände tagsüber zu bräunen und in vollen Körben Mist über das Erdreich zu verteilen".
 
Zur gleichen Zeit sagte Abt Ermenrich von Ellwangen, ein Schüler der Reichenau: "Blühendes Eiland, wie bist du vor anderen gesegnet! Reich an Schätzen des Wissens und heiligem Sinn der Bewohner. Reich an des
Obstbaumes Frucht und schwellender Traube des Weinberges. Immerdar blüht es auf dir und spiegelt im See sich die Lilie." Recht hatte er. Nicht nur Obst und Gemüse beschäftigten die Mönche. Sie mühten sich auch intensiv um das Wissen ihrer Zeit. Jedes Buch, das sie in die Hand bekamen, schrieben sie ab und werteten es aus. Die Reichenau wurde zum Archiv der Nation. Wissen ist Macht. Zumindest war es damals so; über ihre Bildung gewannen die Reichenauer Mönche so viel Einfluß, daß sie in hochpolitische Probleme eingeschaltet wurden. Karl der Große pflegte sie - gleichsam als seine Botschafter - weit herumzuschicken.   Abt Waldo gründete gegen Ende des achten Jahrhunderts im Kloster eine Gelehrtenschule und eine Bibliothek. Prächtige illustrierte Handschriften entstanden. Die Reichenau wurde nun auch das Zentrum der deutschen Buchmalerei.

Die Vornehmen des Reiches schickten ihre Kinder zur Ausbildung auf die Insel - bis zu 500 Schüler wurden hier gleichzeitig unterrichtet. Das war viel für die damalige Zeit. Die Reichenau galt als eine Art nationaler Hochschule der Bildung. Es war eine hohe Ehre, hier Lehrer oder Schüler zu sein. Erst im 13. Jahrhundert verblaßte die Bedeutung des Klosters. Doch einiges aus jener großen Zeit ist noch heute zu sehen. Zum Beispiel in der Kirche St. Georg in Oberzell. Dort blieb der romanische Stil besonders rein erhalten. Sehr schön sind die monumentalen Wandmalereien aus dem zehnten Jahrhundert. Über den romanischen Säulen des Langhauses, zwischen den Bogen, sieht man die Portraits der Äbte des Reichenauer Klosters.
 
LINDAU UND BREGENZ
Der wichtigste Teil von Lindau liegt nicht am, sondern im Bodensee: auf einer Insel. Eine Brücke führt hinüber. Diese Lage hat den Vorzug, daß der alte Kern der ehemaligen Reichsstadt durch nichts angeklebtes Neues verschandelt werden konnte. Das Rathaus aus der Zeit von Gotik und Renaissance mit der abgedeckten Ratsherrntreppe, den Ratssälen und der Bibliothek; die frühmittelalterliche Heidenmauer; der Diebsturm; die Peterskirche aus dem 10. Jahrhundert und die vielen alten Häuser - das ergibt fünfzig Hektar historische Liebenswürdigkeit.
  Lindaus prächtigstes Bürgerhaus heißt "Zum Cavazzen" und ist ein imposanter Barockbau. Besonders schön wirkt die reich bemalte Fassade. Heute ist dort das Städtische Museum untergebracht.

Bregenz gehört zu Österreich und ist die Hauptstadt von Vorarlberg - ein Musterstädtchen.
Rings um den Kornmarkt gruppiert sich die hübsche Altstadt. Dort steht auch
das Landesmuseum mit urgeschichtlichen und
römischen Funden sowie
wertvollen religiösen
Kunstwerken. Bis weit ins Mittelalter war Bregenz ein strategisch wichtiger Ort. Große Teile der Befestigungsmauern aus dem 13. Jahrhundert sind noch erhalten. Am Interessantesten ist der im 14. Jahrhundert entstandene mächtige Martinsturm. In seinem Untergeschoß, in der Martinskapelle, sehen Sie teilweise gut erhaltene gotische Fresken mit Szenen aus der biblischen Geschichte. Im Obergeschoß finden Sie ein Heimatmuseum.
Auf den 1064 Meter hohen Pfänder führt eine Gondelbahn. Er ist ein berühmter Aussichtsberg mit einem umfassenden Rundblick auf den Bodensee, die Allgäuer, Schweizer und Vorarlberger Alpen.
International bekannt sind die alljährlich von Mitte Juli bis Mitte August am See
stattfindenden Bregenzer Festspiele.
 
Insel MAINAU
Wieein Juwel liegt die Blumeninsel Mainau im smaragdgrünen Bodensee. Ein Ort mit langer aristokratischer Tradition und unvergleichlichem Ambiente. Das majestätische Schlossensemble, ein herausragendes Beispiel süddeutscher Barockarchitektur, steht in vollendeter Harmonie in einem der schönsten Parks Europas. Vom Frühjahr bis zum Herbst bietet die Mainau ein prachtvolles Bild eines wachsenden Blütenmeeres. Den Anfang bildet die große Orchideenschau im Palmenhaus, Millionen von Tulpen, Hyazinthen und Narzissen im Park. Über die Rhododendren geht es dem Höhepunkt entgegen, der sommerlichen Rosenblüte im „Italienischen Rosengarten“ und an der „Promenade der Wild- und Strauchrosen“. Den Abschluss bildet die farbenfrohe Dahlienschau im Herbst. Das Palmenhaus bietet nicht nur Überwinterungsschutz für das wertvolle Palmensortiment, sondern ist darüber hinaus ein erlebnisreicher Aktionsraum für Jung und Alt mit großangelegten Pflanzenschauen sowie verschiedenen Veranstaltungen und Ausstellungen. In Deutschlands größtem Schmetterlingshaus erleben Sie die bunte Welt der Tropen. Auf einem Rundgang durch das Schmetterlingshaus erleben Sie die farbenprächtigen Tagfalter aus nächster Nähe. Auch die Kinder genießen im Mainau-Kinderland mit riesigen Blumentieren, einem naturnahen Erlebnisspielplatz, ein Zwergendorf und einem Gehege mit zahlreichen Tieren, die unterhaltsame Beschäftigung mit der Natur. Die Mainau-Gastronomie verwöhnt Sie mit einem abwechslungsreichen Angebot an kulinarischen Spezialitäten auf sonnigen Terrassen oder in den gemütlichen Restaurants. Herzlich willkommen zu einem unvergesslichen Tag auf der Insel Mainau. Die Insel Mainau ist ganzjährig geöffnet.
 
BRAUCHTUM UND FESTE
Es besteht seit sieben Jahrhunderten. Sehr schön sind die Gewänder, die von den Überlinger "Hänsele", vom Meersburger "Schnabelgyri" und anderen bekannten Narrengestalten getragen werden.
Hier stellen wir Ihnen vier traditionelle Feste vor, die am Bodensee und in seiner Nähe gefeiert werden. Alle fünf sind längst keine lokalen Veranstaltungen mehr. Alljährlich kommen Gäste aus der ganzen Welt, um zuzusehen oder mitzumachen. Mitte Mai und Anfang Juli in Überlingen: die "Schwedenprozession" mit einem historischen Umzug. Sie erinnert an die erfolgreiche Abwehr der Schweden im Dreißigjährigen Krieg. Am dritten Sonntag im Juli in Radolfzell: das "Hausherrenfest" im Andenken an die drei Heiligen Genesius, Theopontus und Zeno. Man begeht es mit großem Pomp. Besonders sehenswert ist am darauffolgenden Montagmorgen die Wasserprozession über den See: Vom Dorf Moos, das ebenfalls am Ufer liegt, wird nach Radolfzell hinübergerudert.
Im August in Friedrichshafen: das Seehasenfest. Es ist ein richtiges Volksfest mit großem Feuerwerk. Ende Juli in Konstanz: das Seenachtsfest mit einem sehr schönen, geradezu gewaltigen Feuerwerk auf dem Bodensee.

ST. GALLEN

Miniaturen und Handschriften
In der Schweiz, ein paar Kilometer vom Seeufer entfernt, liegt St. Gallen. Es ist berühmt, ein Ausflug lohnt sich. lm Jahr 612 kamen irische
Wandermönche auf dem Weg durch Frankreich in die Schweiz. Einer, Gallus, baute sich im Hochtal der Steinach eine Zelle und wurde Einsiedler. Hundert Jahre später stand dort ein Kloster, das den Namen des Einsiedlers trug: das Kloster des heiligen Gallus.
Als das Kloster Reichenau - auf der Insel im Bodensee -im 13. Jahrhundert seine Bedeutung als Zentrum deutscher Gelehrsamkeit verlor, setzte man im 50 km entfernten St. Gallen die Tradition fort, bemühte sich um Theologie und Sprachwissenschaften, um Heilkunde und Geschichte, um Dichtung und Musik. Was hier geschah, gewann großen Einfluß auf die ganze abendländische Geisteswelt. Die meisten kulturellen Strömungen jener Zeit lassen sich unschwer auf das Kloster St. Gallen zurückführen. Im Lauf der Jahrhunderte wuchs die Anlage zu einem riesigen Komplex, der sich mitten in  der Stadt St. Gallen erhebt. Er ist hauptsächlich barock, zum Teil auch klassizistisch. Heute ist er allerdings kein Kloster mehr. In den ausgedehnten Gebäuden residieren einträchtig der Bischof, die Geistlichen des Doms und die Kantonsregierung.  Die dreischiffige Domkirche entstand in spätbarocker Zeit, in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Besonders hübsch sind im lnnern die verspielten Puttengruppen.

Die größte Attraktion St. Gallens ist die ehemalige Stiftsbibliothek, der prächtigste Barocksaal der heutigen Schweiz, vollgestopft mit einer unschätzbaren Sammlung von Handschriften, Miniaturen, frühen Drucken und Elfenbeinarbeiten. Man findet den "Goldenen Psalter«. das älteste deutsche "Vaterunser", eine Originalfassung des Nibelungenliedes, mehrere mittelalterliche Gesetzessammlungen und anderes Interessante.
Die Altstadt, die sich nördlich des Klosters erstreckt, ist mit ihren vielen malerischen Häusern aus dem 16. bis 18 Jahrhundert noch wohlerhalten. Typisch für die alten Häuser St. Gallens sind die ein- oder auch zweistöckigen, oft prächtig geschnitzten Erker - Zeugen kunstbeflissener Wohlhabenheit. Es gehörte in St Gallen vor drei Jahrhunderten so sehr zum guten Ton, einen Erker am Haus zu haben, daß mancher, der keinen hatte, ihn einfach an die Fassade malen ließ.
 
DER PFÄNDER
Der Pfänder ist der 1.064 Meter hohe Hausberg von Bregenz.
Der Pfänder (1064 m) ist mit seiner einzigartigen Aussicht auf den Bodensee und auf 240 Alpengipfel der berühmteste Aussichtspunkt der Region.
Bei klarem Wetter reicht der Dreiländer-Blick von den Allgäuer- und Lechtaler Alpen im Osten über den Bregenzerwald, die steilen Gipfel des Arlberggebietes und der Silvretta, weiter über den Rätikon bis zu den Schweizer Bergen und den Ausläufern des Schwarzwaldes im Westen. Zu seinen Füßen liegt der Bodensee, eingerahmt vom Rheintal und dem oberschwäbischen Hügelland. Auf dem Pfänder befindet sich eine Sendeanlage des ORF für Radio und TV, wobei als Sendeturm eine 1958 errichtete 94,7 Meter hohe freistehende Stahlfachwerkkonstruktion mit drei Plattformen für Richtfunkantennen in 21,6 Meter, 29,6 Meter und 36,3 Meter zum Einsatz kommt. Der ORF sendet von hier auf UKW seine Hörfunkprogramme Österreich 1 auf 93,3 MHz, Radio Vorarlberg (Ö 2) auf 98,2 MHz, Hitradio Ö 3 auf 89,6 MHz und FM4 auf 102,1 MHz mit jeweils 50 kW. Sowie die Fernsehprogramme ORF 1 auf Kanal 5 mit 100 kW (allerdings mit starken Ausblendungen Richtung Deutschland) und ORF 2 auf Kanal 24 mit 500 kW. Die ORF Programme sind im südlichen Teil von Baden-Württemberg recht gut zu empfangen. Der Pfänder ist seit 1929 durch eine Luftseilbahn von Bregenz aus zu erreichen. Seit 1980 führt unter dem Pfänder ein Autobahntunnel der Rheintalautobahn hindurch.
 
Fährebetrieb Konstanz-Meersburg
  Geschichte:
  Am 30. September 1928 nahm die kleine Fähre "Konstanz" auf der Strecke Konstanz/Staad -Meersburg ihre ersten Kursfahrten auf. Diese war die Geburtsstunde eines
Verkehrsunternehmens der Stadt Konstanz, das in sieben Jahrzehnten in europäische Dimensionen hineingewachsen ist.
Mit sechs großen Fährschiffen schlägt die
Bodenseefähre Tag und Nacht eine schwimmende Brücke über den See.
Weil die Bundesbahn 1925 eine Fährverbindung in den "Linzgau" für wirtschaftlich nicht attraktiv hielt, für Konstanz dieses bis dahin schlecht angebundene Gebiet aber von großer wirtschaftlicher Bedeutung war, begann die Stadt Konstanz unter den Bürgermeistern Fritz Arnold und Otto Moericke selbst mit der Planung einer solchen Fährverbindung. 

Geschichte
4000 v. Chr.- Die ersten Pfahlbausiedlungen am Bodensee
800 v. Chr.- Die Kelten besiedeln die Ufer des Sees.
400 v. Chr -Weiteres Vordringen der Kelten. Stadtähnliche Anlagen und kleinere
Befestigungswerke entstehen. Bregenz war als "Brigantion" einer der größten
befestigten Orte. In Vorarlberg siedelte der Keltenstamm der "Brigantier".
15 v. Chr.- Der römische Kaiser Augustus erobert in einer Seeschlacht das von Kelten und
Rätiern bewohnte östliche Ufer.
50- Kaiser Tiberius besiegt die Kelten. Brigantium ( Bregenz ) wird zum römischen
Stützpunkt. Plinius der Ältere (lat. Plinus maior) bezeichnet den Bodensee erstmals als
"Lacus Brigantinus". (Bregenzer See).
260- Germanische Alemannen siedeln rund um den See.
334 / 335- Kaiser Constantius Chlorus bekämpft die Alemannen. Ein Fischerdorf erhält
den Namen Constantia - das heutige Konstanz.
395- Rückzug der Römer. Die Alemannen übernehmen endgültig die Herrschaft.
496- Frankenkönig Chlodwig besiegt die Alemannen.
612-Der irische Möch Gallus baute in der nähe des heutigen St. Gallen ein Klause.
An Grabstelle von Gallus gründete 720 der alemannische Priester Othmar ein Kloster.
746- Die Karolinger herrschen am See. Sie gründen die Pfalz Bodema, die dem See den
heutigen Namen gab.
988- Erste urkundliche Erwähnung von Meersburg
1153- Kaiser Friedrich I. Barbarossa beschließt in Konstanz den Krieg gegen die
lombardischen Städte
1180- An der Stelle des heutigen Stadtzentrums von Überlingen gründet Kaiser Barbarossa
eine Befestigung.
1267- Radolfzell erhält vom Reichenauer Abt Albrecht von Ramstein das Stadtrecht verliehen.
1273- Die Habsburger übernehmen die Vorherrschaft am See. Rudolf I. wird deutscher König
1291- Uri, Schwyz und Unterwalden bekräftigen ihren "Ewigen Bund" mit dem Rütlischwur.
Der Vorläufer der Eidgenossenschaft kämpft gegen die Hausmachtpolitik Habsburgs
und für den Erhalt ihrer Rechte.
1414 – 1418- Das Konstanzer Konzil findet statt. Dies wurde vom Gegenpapst Johannes
XXIII auf Initiatve des Königs Sigesmund einberufen und sollte hauptsächlich
die Nachfolge von Gegenpapst Benedikt VII und Papst Georg VII klären –
1417 wurde Martin V zum neuen Papst gewählt. Das Konzil beendet die
Spaltung der Kirche und beschließt die Verbrennung des Reformators Jan Hus.
1496 / 97- In Lindau findet ein Reichstag statt auf dem verschiedene deutsche Fürstentümer
und freie Städte vertreten sind. Teilnehmer waren u.a. Der Reichserzkanzler und
Mainzer Erzbischof Berthold von Henneberg sowie Herzog Philipp von Burgund
als Vertreter seinen Vaters, Kaiser Maximilian I.
1499- Im Frieden von Basel löst sich die Eidgenossenschaft vom Heiligen Römischen Reich
Deutscher Nation. Die Schweiz wird in den noch heute bestehenden Grenzen
unabhängig.
1523 - Die Habsburger erwerben große Teile Vorarlbergs.
1524/1525- Bauernaufstände
1546 / 1547- Der "Schmalkaldische" Bund evangelischer Reichsstädte unterliegt den Truppen
Kaiser Karls V. Konstanz verliert die Reichsfreiheit und wird wieder
österreichisch und somit auch wieder katholisch.
1618-1648- Im Dreißigjährigem Krieg besetzen die Schweden die Städte. Handel,
Landwirtschaft und Industrie brechen zusammen. Nach Ende des Krieges beginnt
der Wiederaufbau und Barocke Kirchen und Klöster entstehen.
5/6. 1724- Franz Anton Maulbertsch (Maulpertsch), Sohn des Malers Anton Maulbertsch wird
in Langenargen geboren. Er schuf Deckengemälde in Schlössern, Kirchen und
Klöstern und gilt als Hauptvertreter der österreichischen Spätbarockmalerei. Gilt
auch als früher Vorbereiter des Impressionismus (Oskar Kokoschka reklamierte ihn
als Vorbild).
1789- Die Französische Revolution führt zur Befreiung der Bauern. Aufschwung der
Webereien und somit Begründung der ehemals so bedeutenden Textilindustrie.
1803-1848- Die Flurbereinigung durch Napoleon. Das Königreich Württemberg erhält bei
Buchhorn Zugang zum See, das Großherzogtum Baden bekommt den gesamten
westlichen Teil. Lindau und Tirol werden dem Königreich Bayern unterstellt.
Säkularisierung der Klöster.
1821- Der Papst hebt das Bistum Konstanz auf.
1824- Das erste Dampfschiff fährt auf dem Bodensee.
10.1841- Eine der größten Dichterinnen des 19. Jahrhunderts, Anette von Dorste-Hülshoff
hält sich bei Ihrem Schwager Laßberg auf Schloß Meersburg auf. Bis April 1842
entstanden dort knapp 60 ihrer Gedichte.
12.4.1848- Friedrich Hecker ruft in Konstanz die erste deutsche Republik aus. Die Bewegung
wird niedergeschlagen.
1884- Der Arlbergtunnel wird eröffnet. Die erste ganzjährig nutzbare Verbindung Vorarlbergs
nach Österreich eröffnete neue Handelswege.
2.7.1900- Der erste Zeppelin erhebt sich über Friedrichshafen.
1918 / 1919- Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ist Lindau nach Münchner Vorbild
kurzzeitig Räterepublik.
 
24.03.1927- Martin Walser wird in Wasserburg/Bodensee als Sohn eines Gastwirtes geboren.
Der spätere Schriftstelle wird auch einer der umstrittensten politischen
Querdenker Deutschlands werden.
30.9.1928- Die erste Autofähre (Konstanz I) fährt über den Bodensee von Konstanz-Staad
nach Meersburg.
1936- Otto Dix übersiedelt nach Hemmenhofen bei Radolfzell. Der mit seinem
schonungslosen Realismus das Hässliche und Gemeine blosstellende Künstler gilt im
"dritten Reich" als "entartet". Am Bodensee malt Dix altmeisterliche Landschaftsbilder,
in denen er spätgotisch inspirierte Realität mit zeitkritischer Symbolik verbindet.
1943 / 1944- Als einzige Stadt am Bodensee wird Friedrichshafen wegen seiner
Rüstungsindustrie durch Luftangriffe der Alliierten zerstört.
1944- Erich Heckel, einer der Hauptvertreter des deutschen Expressionismus und während
des "Dritten Reiches" als "entartet" verfehmte Künstler zieht nach Hemmenhofen bei
Radolfzell.
1966- Gründung der Universität Konstanz.
1971- Die Schweiz führt auf Bundesebene das Frauenstimm- und Wahlrecht ein.
1972- Gründung der Internationalen Bodenseekonferenz, eines Forums für Zusammenarbeit
der an den Bodensee grenzenden Länder.
1998- Der Roman von Martin Walser "Ein springender Brunnen" wird veröffentlicht . Walser
erzählt darin von nichts anderem als von (s)einer Kindheit in Wasserburg.
9.1999- Die Solarfähre Helio nimmt zwischen Gaienhofen u. Steckborn ihren Dienst auf.
1.7.2001- schnapsler.de geht online
19.6.2005- Die beiden bis zu 22 Knoten/40 km/h schnellen Doppelrumpfschiffe der
Katamaran-Reederei nehmen Ihren Betrieb als "Fussgänger- u. Radfahrerfähre"
zwischen Friedrichshafen und Konstanz auf.

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